«It’s official! A major museum exhibition, part of another, and a variegated flock of gallery shows have certified what many have suspected, that there is a brand-new Movement in our midst.» Peter Schjeldahl, prominenter Kunstkritiker, damals und auch noch heute, liess sich 1969 zu der, mit Begeisterung vorgetragenen Mitteilung hinreissen (Art International, Sept.1969).
Dies im Zusammenhang mit der Ausstellung «Anti Illusion: Procedures/Materials» im New Yorker Whitney Museum. Und er fährt fort « ... it has been visible only in glimpses – partial manifestations known, variously‚ as ‹Minimal› (in part), ‹Process›, ‹Conceptual›, ‹Destructive›, ‹Casual›, ‹Funk›, ‹Attitude›, and ‹Earthworks›». Diese Atmosphäre, in der über Unterschiede und Ähnlichkeiten heftig debattiert wurde, alles offen und beinahe nichts ausgeschlossen oder fest-gelegt war, bewegte und berauschte die am New Yorker Kunstleben Beteiligten. Und sie strahlte aus, offenbar weit über diese New Yorker Szene. Sicher auch, weil viele Künstler und Kunst-historiker – um sich mit einem «Teaching job» ihren Lebensunterhalt zu verdienen – an Museen, Universitäten und Kunstschulen in entlegeneren Landesteilen zu deren Botschafter wurden. So Robert Rohm, ein Plastiker, und Marcia Tucker, Kunsthistorikerin und Kuratorin.
Ree Morton begegnete Rohm und Tucker 1966 an der Rhode Island School of Design, an der sie Kunstkurse belegte. Die beiden Lehrer, die ihre lebenslangen Freunde wurden, vermittelten ihr den Zugang zu einer Lebensform, die Geist und Psyche, Emotion und Aktion gleichermassen neu besetzte und die Richtung ihres Lebensflusses völlig veränderte. Die Hausfrau und Mutter von zwei Töchtern und einem Sohn war seit 1956 mit dem Navy Officer Ted Morton verheiratet. 1960 hatte sie durch ein Radio Commercial von Zeichnungskursen am Jacksonville Museum erfahren. Vorher waren Kunst und Kunstausübung im Leben der jungen Frau eine inexistente Option, eine Ausbildung zur Krankenschwester war der intellektuelle Horizont. Eine neue Identität boten Kunst und Literatur, und es war eine ungewöhnliche Chance, dieses Aufgehen der eigenen, ungeformten Persönlichkeit in der sich vielfältig formierenden Kunstszene. «I figured out that life matters, too, and that being an artist is better than being a nurse. Not bad for a girl.»
Sie suchte weitere Möglichkeiten für ihre künstlerische Ausbildung, so 1970 an der Tyler School of Art in Philadelphia und zog 1972 nach New York. Ihre Ehe wurde geschieden und in den verbleibenden fünf Lebensjahren versuchte sie, ihre enge Beziehung zu ihren Kindern mit ihrer fulminanten Beziehung zur Kunst einigermassen in Übereinstimmung zu bringen. Erstaunlich ist, dass die Novizin im Kunstbetrieb von New York nicht eine von vielen war und blieb. Ihre Präsenz, ihre Vitalität, ihr Enthusiasmus und das bald schon unverwechselbare künstlerische Profil verhalfen zu Freundschaften, zu Ausstellungen, ja zur Teilnahme an solchen im Museumsbereich. Ungewöhnlich ist ihre Kenntnis anspruchsvoller Literatur von Raymond Roussel bis T.S. Eliot und die Art und Weise, wie sie ihr Verständnis der Texte für ihr Kunstschaffen fruchtbar macht. Unbekümmert und spontan, persönlich und direkt nutzt sie Worte und Sätze, Situationen und Topografien und verwandelt diese in Installationen und Zeichnungen, in Bilder und Objekte. Die Orte und Plätze für ihre Welt beschreibt und bezeichnet sie mit beinahe unbeschränktem Einfallsreichtum. Materialien und Fundstücke, Techniken und Bildmittel, die sie verwendet, geben Raum für weite Assoziationsbögen.
Am 30. April 1977 verliert Ree Morton bei einem Autounfall ihr Leben. Unsere Ausstellung ist die dritte Präsentation ihres Werkes in unserer Galerie, diesmal mit frühen Arbeiten 1968 – 1972.
Wir danken Alexander & Bonin, NY und dem Estate Ree Morton für Hilfe und Zusammenarbeit.
Installation view Raum 4
Installation view Raum 1
Installation view Büro
Installation view Raum 1
Installation view Raum 1
Installation view Raum 2
Installation view Raum 2
Installation view Raum 3
Installation view Raum 3
Installation view Raum 4
Installation view Raum 4
Installation view Büro
Installation view Büro
Installation view Büro
Installation view Büro
Ree Morton
Regional Piece
1975-76
two parts, each: 42 x 127 cm
Oil and celastic on wood panel
Ree Morton
Regional Piece
1975-76
two parts, each: 42 x 127 cm
Oil and celastic on wood panel
Ree Morton
Regional Piece
1975-76
two parts, each: 42 x 127 cm
Oil and celastic on wood panel
Ree Morton
Settings (Signs of Love)
1976
33 x 43 cm
Oil on plywood
Ree Morton
Untitled (Line Drawing)
ca. 1968 -1970
61 x 48.3 cm
Pencil on paper
Ree Morton
Untitled (Line Drawing)
ca. 1968 -1970
61 x 48.3 cm
Pencil on paper
Ree Morton
Untitled (Line Drawing)
ca. 1968 -1970
61 x 48.3 cm
Pencil on paper
Ree Morton
Untitled (Line Drawing)
ca. 1968 -1970
61 x 48.3 cm
Pencil on paper
Ree Morton
Untitled (Line Drawing)
ca. 1968 -1970
61 x 48.3 cm
Pencil on paper
Ree Morton
Untitled (Line Drawing)
ca. 1968 -1970
48.3 x 61 cm
Pencil on paper
Ree Morton
Untitled (Line Drawing)
ca. 1968 -1970
48.3 x 61 cm
Pencil on paper
Ree Morton
Untitled
1970
48.5 x 37.7 cm
Pencil on paper
Ree Morton
Untitled
1968 - 1970
30.5 x 33.7 cm
Oil on masonite
Ree Morton
Untitled
1968 - 1970
28.3 x 33.3 cm
Oil on masonite
Ree Morton
Untitled
1968 - 1970
29.8 x 55.2 cm
Oil on masonite
Ree Morton
Untitled
1968 - 1970
45.7 x 41.3 cm
Oil on masonite
Ree Morton
Untitled
ca. 1970
61 x 61 cm
Oil on masonite
Ree Morton
Untitled
1968 - 1970
41.9 x 59.7 cm
Oil on masonite
Ree Morton
Untitled (Black Horizontal)
1968 - 1970
35.6 x 55.9 cm
Ink and collage on paper on board
Ree Morton
Untitled
ca. 1972
50.2 x 76.2 cm
Ink on vellum
Ree Morton
Untitled
ca. 1970
117 x 76.2 cm
Oil on canvas
Ree Morton
Untitled
1972
58.4 x 73.7 cm
Pencil on paper
Ree Morton
Untitled
1972
58.4 x 73.7 cm
Pencil on paper
Ree Morton
Untitled (Game Drawing)
1972 / 1973
76.8 x 56.5 cm
Watercolor and graphite on paper
Richard Tuttle
50 Years of Collaboration
25. September bis 30. November 2024
Glen Rubsamen
The Petrified Forest
Herausgeber: Glen Rubsamen
INSIGHT #3 beleuchtet das zeichnerische Werk von Fred Sandback anhand von drei Beispielen aus den Jahren 1974 und 1982.
Rita McBride, Momentum,
Dia Beacon, Beacon, NY
1. Juli 2023 bis Januar 2025
Ree Morton with Natalie Häusler,
To Each Concrete Man, Kunstmuseum Bochum
11. Oktober 2024 bis 23. Februar 2025
Sol LeWitt (1928–2007)
A Wall Drawing Retrospective
Yale University Art Gallery and Williams College Museum of Art
16. November 2008 – 2033